Gerade Menschen, die an vielbefahrenen Straßen leben, wissen, wie wichtig die ungestörte Ruhe in ihrer Wohnung ist. Wenn sie also ihre Fenster durch neue ersetzen, kommt dem Schallschutz eine besondere Bedeutung zu. Wenn man aber neue Fenster kaufen und den Schallschutz im Auge behalten will, sollte man sich auch ein wenig mit der Materie auskennen.
Neue Fenster kaufen – so funktionieren Schallschutzfenster
Will man neue Fenster kaufen und dabei auf den Schallschutz achten, ist es wichtig, die Funktionsweise von Schallschutzfenstern zu kennen. Sie ähnelt vom Prinzip her schalldichten Wänden. Abhängig ist die Stärke des Schallschutzes von der Stärke und Art der Verglasung. Ideal sind daher Mehrscheibenverglasungen geeignet, wobei die einzelnen Scheiben unterschiedliche Dichten aufweisen sollten. Diese sorgen dafür, dass verschiedene Frequenzen absorbiert werden, wodurch der schalldämmende Effekt des Fensters erhöht wird.
Meist wird spezielles Verbundglas für Schallschutzfenster genutzt. In den Scheibenzwischenräumen werden spezielle Schallschutzfolien genutzt, die den schalldämmenden Effekt noch weiter verstärken können. Darüber hinaus sind folgende Faktoren für einen guten Schallschutz von Bedeutung:
- Konstruktion und Werkstoff des verwendeten Fensterrahmens
- Dichtung zwischen Blend- und Flügelrahmen
- Einbau des Fensters
Wer nicht nur neue Fenster kaufen will, sondern sich für hochwertige Schallschutzfenster entscheidet, trägt damit in der Regel auch zu einem besseren Wärmeschutz bei, was langfristig die Energiekosten senken und das Haushaltsbudget entlasten kann. Teilweise werden für den Tausch der alten Fenster sogar Förderungen seitens der KfW gewährt, so dass man durchaus auch etwas höherwertige Fenster kaufen kann.
Welche Schallschutzklassen gibt es?
Will man neue Fenster kaufen, sollte man ebenso um die Schallschutzklassen Bescheid wissen. Diese werden durch die VDI-Richtlinie 2719 reguliert. Jede Schallschutzklasse sieht ein bestimmtes Schalldämmmaß in Dezibel (dB) vor:
- Schallschutzklasse 1 = 25-29 dB
- Schallschutzklasse 2 = 30-34 dB
- Schallschutzklasse 3 = 35-39 dB
- Schallschutzklasse 4 = 40-44 dB
- Schallschutzklasse 5 = 45-49 dB
- Schallschutzklasse 6 = über 50 dB
Zu beachten ist, dass der Schall logarithmisch gemessen wird. Dies bedeutet, dass eine Verringerung um 10 dB den Lärm bereits halbiert. Normale Unterhaltungen haben etwa eine Lautstärke von 40 bis 50 dB. Lärmpegel ab 85 dB sorgen langfristig für Gehörschäden. Bei Bewohnern an einer vielbefahrenen Straße empfehlen sich Schallschutzfenster der Schallschutzklassen drei bis sechs. Die genaue Festlegung der Schallschutzklasse ist dabei abhängig vom konkreten Verkehrsaufkommen und der Entfernung des Hauses zur Straße.
Lärmschutz-Grenzwerte beachten
Will man neue Fenster kaufen, sollte ebenso Klarheit über die Lärmschutz-Grenzwerte bestehen. Diese werden in verschiedenen Richtlinien geregelt, darunter auch die VDI 2719, wobei die DIN 4109 zum Tragen kommt. Um die erforderlichen Grenzwerte auch in stark von Lärm belasteten Wohnräumen zu erreichen, können Schallschutzfenster gute Dienste leisten. Generell gelten folgende Grenzwerte:
- In Schlafräumen innerhalb von Wohngebieten, von Krankenhäusern und Kurregionen sollten Grenzwerte von 25 bis 30 dB nicht überschritten werden.
- In anderen Regionen dürfen in Schlafräumen nur Lärmpegel zwischen 30 und 35 dB erreicht werden.
- Für Wohnräume gilt, dass die Lärmschutz-Grenzwerte generell fünf dB über den Werten für Schlafräume liegen dürfen.
- In Arbeitsräumen muss man unterteilen: In Arztpraxen liegen die Grenzwerte bei 30 bis 40 dB. In Büros mit mehreren Kollegen sollte der Grenzwert von 35 bis 45 dB nicht überschritten werden und in Gaststätten und Ladengeschäften liegen die Grenzwerte bei 40 bis 50 dB.